Mit dem im Jahr 1998 umgesetzten Projekt „Frauengerechtes Wohnen im Remisenhof in Urfahr“ wurde auf Bundeslandebene ein Meilenstein gesetzt: Zum ersten mal wurde der Genderaspekt in Oberösterreich bewusst berücksichtigt. Im Jahr 2002 wurde Gender Mainstreaming schließlich erstmals von der Landesregierung zum Leitprinzip bekannt. Zwei Jahre später erfolgte die Implementierung von Gender Budgeting. (vgl. Bundeskanzleramt Österreich 2019)
Das Land Oberösterreich setzt seitdem regelmäßige Impulse, um Gender in die zukünftige Stadtentwicklung zu integrieren. Es gründeten sich die ersten Organisationen, welche sich den Rechercheegebnissen zufolge großteils auf Bundeslandebene und auf regionale Ebene beziehen. Auch Bildungseinrichtungen, wie die FH Oberösterreich oder die Johannes-Kepler-Universität Linz, integrieren Genderaspekte gezielt in den Lehrplan und in die Organisation.
Seit den 2000ern werden immer häufiger Projekte und Strategien in Oberösterreich durchgeführt, welche Gender Mainstreaming oder Gender Planning bewusst mit einbeziehen. Jedoch wurde im Zuge der Recherche ebenso deutlich, dass die genderbezogenen Projekte nur selten ausreichend Raumbezug haben. Oft fokussieren sie sich auf andere Themenbereiche, wie beispielsweise auf die Förderung von Frauen in der Arbeitswelt oder Bildung. Vor allem das Regionalmanagement OÖ, welches auch im grenzüberschreitenden GenderAlp! mitgewirkt hat, befasst sich aktiv mit Gender im ländlichen Raum Oberösterreich.
Auch in manchen Entwicklungskonzepten, wie in jenem der Stadt Wels, ist Gender für eine nachhaltige Stadtentwicklung eine wichtige Voraussetzung. Des weiteren ist Oberösterreich auch in grenzüberschreitenden Prozessen wie Interreg (Bayern- Österreich; Österreich – Tschechien) involviert.