Gender Planning ist die Berücksichtigung der unterschiedlichen Anforderungen diverser Nutzer*innengruppen des geplanten Raumes auf sämtlichen Planungsebenen. Das beinhaltet sowohl die Prozessgestaltung als auch die geplanten Maßnahmen. Es handelt sich also um ein strategisches Vorgehen in der Gestaltung von Planung, in dem auf unterschiedliche Bedürfnisse eingegangen wird. Über Gender Planning steht der Begriff Gender Mainstreaming als strategischer Ansatz für Geschlechterpolitik. Ziel von Gender Mainstreaming ist es, durch das Offenlegen bestehender Lebenssituationen und durch die explizite Darlegung von Missständen die Geschlechtergerechtigkeit in allen Bereichen zu fördern. Die Implementierung von Gender Mainstreaming als Querschnittsmaterie in den Vereinten Nationen und Europa um die Jahrtausendwende war maßgeblich an der Entstehung von Gender Planning beteiligt. In den letzten 20 Jahren hat der Begriff teilweise auch auf kleineren Maßstabsebenen Einzug gehalten.
„Gender Mainstreaming besteht in der (Re-) Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten AkteurInnen [sic!] den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen.“
Council of Europe 1998
Der Begriff Gender Mainstreaming ist seit den 90er-Jahren Bestandteil der österreichischen Planungskultur. Während Geschlechterpolitik in den Jahre davor, wenn überhaupt, nur implizit umgesetzt wurde, gab ihr Gender Mainstreaming einen Namen und machte die Strategien sichtbarer. Das größte Missverständnis, das im Bezug auf Gender Mainstreaming besteht, ist, dass es sich um Strategien und Maßnahmen für Frauen handle. Gender Mainstreaming bedeutet vielmehr, dass der Raum für alle Nutzer*innen gleichermaßen sicher und nutzer*innenfreundlich ist. Das bedeutet, dass Raum, der für Frauen*, Kinder oder Hochbetagte gestaltet wird, ebenso sicher für alle anderen ist.